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„Letzte Patrone“

16.03.2019 –
Django Asül

Volles Haus und beste Stimmung bei Django Asül

Dass Django Asül weit entfernt von einem Durchschnittsdeutschen ist, kam in seinem Programm „Letzte Patrone“ mehr als deutlich zum Ausdruck. Während der sogenannte Durchschnittsdeutsche statistisch jedes Jahr um ein paar Tage älter wird, muss Django mit der Erkenntnis zurechtkommen, dass es bei ihm alljährlich mindestens 365 sind.

Wem so die Zeit davonläuft, obwohl er doch ein wunderbar integrierter Mensch ist – Türke mit arabischer Physiognomie und sonntäglichem Schweinebraten aufgewachsen, der es letztendlich unmöglich machte, Türke oder Araber zu sein – ein Mensch, der sogar in der Lage ist aus niederbayerischen Stammtisch-Philosophien seine ganze Kraft zu beziehen, der muss ganz einfach zu einer neuen Art von Lebensbewältigung finden: ein V8 Biturbo-Auto, um die zerrinnende Zeit durch rasante Geschwindigkeit wieder hereinzuholen oder das Begehen sinnstiftender Wege, die auf dem Prinzip „Money for nothing“ beruhen könnten.

Die Zuschauer erlebten alles andere als eine „letzte Patrone“. Es war vielmehr ein temporeicher, gedanklich herausfordernder Parforce-Ritt mit vielen Streifschüssen durch das Leben des Künstlers und die Sphären des €päischen Kontinents (oder könnte es auch ein Inkontinent sein?), von den ersten Eindrücken eines zweieinhalb-Jährigen bis zum heutigen, mitten im Leben stehenden, sympathischen Menschen, der auf der Bühne nicht mehr brauchte, als zwei Glas zimmerwarmes, alkoholfreies Hefeweizen zur Ölung seiner 2-Stunden-Nonstop-Sprint-Stimme, mit der er spielerisch von einer Rolle in die nächste wechselte.

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